Einleitung
Atemschutzgeräteträger (AGT) tragen eine besondere Verantwortung für sich und ihr Team. Ob in Industrie, Entsorgung oder Feuerwehr: Wer mit umluftunabhängigem Atemschutz arbeitet, bewegt sich in gefährlichen Bereichen. Eine fundierte Ausbildung und regelmäßige Wiederholungsunterweisungen sind unverzichtbar, um Unfälle zu vermeiden und im Ernstfall richtig zu handeln.
1. Wozu dient der Atemschutz?
- Gefahrenquellen: Rauch, Gase, Dämpfe, Sauerstoffmangel, Partikel.
- Ziel: Schutz der Atemwege, Verhinderung akuter und chronischer Gesundheitsschäden.
- Einsatzbereiche: Brandbekämpfung, chemische Industrie, Kläranlagen, Tunnelbau, Gefahrstoffbeseitigung.
2. Rechtliche Grundlagen und Pflichten
- ArbSchG §12 Unterweisungspflicht.
- DGUV Regel 112-190 (ehemals BGR/GUV-R 190): Anforderungen an Auswahl, Ausbildung, Tragezeitbegrenzung.
- Gefährdungsbeurteilung: Grundlage jeder Entscheidung zur Verwendung von Atemschutz.
- PSA-Benutzungsverordnung: Arbeitgeber muss geeignete PSA bereitstellen und die Verwendung unterweisen.
3. Voraussetzungen für Atemschutzträger
- Körperliche Eignung: Nachgewiesen durch die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung G26 (insb. G26.3).
- Fachkunde: Teilnahme an Grundausbildung und jährlicher Fortbildung.
- Psychische Belastbarkeit: Umgang mit Stress, Hitze, Zeitdruck und unklarer Sicht.
4. Inhalte einer Wiederholungsunterweisung
Thema | Inhalt | Methode |
---|---|---|
Theorie | Atemschutzarten, Wartung, Hygiene | Vortrag, Gruppenarbeit |
Praxis | Anlegen, Einsatzübung, Notfallrettung | Übungsszenarien |
Bewertung | Fehleranalyse, Feedbackrunde | Gruppenreflexion |
Tipp: Kombinieren Sie Theorie und Praxis in einer realitätsnahen Umgebung mit Nebelgerät oder Dunkelraum.
5. Häufige Fehlerquellen
- Fehlende oder unvollständige Dokumentation.
- Tragen ohne vorherige Dichtprüfung.
- Falsche Aufbewahrung oder Reinigung der Masken.
- Verwendung trotz körperlicher Beeinträchtigung.
- Unkenntnis über Flucht- und Rettungswege.
6. Übung für den Arbeitsalltag: „Atemschutz-Check vor dem Einsatz“
Ziel: Routine in der Sicherheitskontrolle vor jeder Nutzung.
Checkliste:
- Sichtprüfung: Risse, Verschmutzung, Beschläge?
- Funktionstest: Ventile, Verbindungen, Atemwiderstand?
- Dichtprüfung: Positiver und negativer Drucktest durchführen.
- Flaschendruck geprüft und dokumentiert?
- Kommunikationsmittel und Notfallplan bekannt?
Diese Übung kann in die tägliche Arbeitsroutine integriert werden und reduziert Sicherheitsrisiken erheblich.
Fazit
Atemschutz rettet Leben – wenn er korrekt angewendet wird. Mit wiederkehrender Unterweisung, klarer Verantwortungsverteilung und praxisnahen Übungen schaffen Unternehmen eine Sicherheitskultur, die im Ernstfall funktioniert. Bleiben Sie dran: Unterweisung ist kein Haken auf der To-do-Liste, sondern ein Versprechen an Ihre Mitarbeitenden.
Bitte zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren, falls Sie weitere Unterstützung benötigen.